Rundreise südliches Florida 30.06. - 17.07.2008,Teil 1

Die Vorgeschichte...

...beginnt im Spätsommer 2007. Wir, das sind Arnim, unser 9-jähriger Sohn Felix, und ich (Martina) hatten uns also für das folgende Jahr "mal wieder" vorgenommen nach Florida zu fliegen.  Der Junge war jetzt alt genug, um auch etwas von solch einer Reise zu haben. An die Westküste wollten wir  zu diesem Zeitpunkt nicht, da wir dort bereits 1997 und 1998 waren. So war ich schon seit einigen Wochen auf der Suche nach dem absoluten Flugschnäppchen.

Konkret wurde es dann unverhofft am 22.09.2007: Eigentlich waren wir gerade auf dem Weg in unseren Herbsturlaub nach Frankreich, als Arnim nach ca. einer halben Stunde Fahrt meinte, ob wir die Flüge nach Florida vielleicht doch noch vor unserem zweiwöchigen Urlaub hätten buchen sollen. Er hatte einen Bericht im Radio gehört, dass aufgrund des günstigen $-Kurses ein unheimlicher Run für 2008 auf USA-Reisen und damit eher steigende Flugpreise vorhergesagt wurden.
Wir hatten jede Menge Flugangebote eingeholt und das günstigste Angebot war ein Flug mit KLM bzw. NWA von Düsseldorf über Detroit nach Orlando für insges. 1.400 € (2 Erw. und ein Kind). Kurzentschlossen machten wir bei der nächsten Möglichkeit kehrt und fuhren wieder nach Hause. Felix saß ziemlich verstört auf dem Rücksitz und dachte seine Eltern sind nun vollkommen durchgeknallt. Eine halbe Stunde später waren wir wieder zu Hause und schmissen den PC an. Die Preise bei KLM waren noch gültig, also entschieden wir uns die Flüge zu buchen. Leider kam nach Eingabe unserer Daten der unschöne Hinweis „an error has occured...“, dann aber auch sogleich die Info, dass wir in 10 Min. die Buchungsbestätigung erhalten sollten.
Es vergingen 10 Min., ..., 20 Min. und nichts passierte, außer dass wir auf heißen Kohlen saßen, weil zum einen den Flug buchen und zum anderen endlich in den aktuellen Urlaub starten wollten. Also rief ich die KLM-Hotline an. Dort sagte man mir, dass unsere Namen nicht auf der Passagierliste waren und unsere Buchung somit nicht erfolgt war. Ich sollte die Prozedur wiederholen. Kurz kamen Bedenken, dass wir dann vielleicht 6 Tickets am Bein hätten, aber diese Bedenken zerstreute die freundliche Dame am Telefon sofort. Also ein zweites Mal gebucht und ... endlich erfolgreich. Die Bestätigungsmail kam prompt, wurde von uns sofort ausgedruckt und dann wie ein Schatz bewundert. Hatte sich die kleine Verzögerung doch gelohnt!

Schnell noch die zwei schon gekauften Florida-Reiseführer gegriffen und ab ging es Richtung Frankreich in die Picardie, inzwischen war es schon ca. 11:30 Uhr, aber bei 460 km Fahrt kein all zu großes Drama. Mit hochrotem Kopf, vor lauter Aufregung, saßen wir im Auto und konnten unser Glück kaum fassen. Die Tickets günstig erstanden und jetzt auf dem Weg in den Urlaub!

Es folgten 2 Wochen super schönen Urlaubs am Meer in Le Crotoy (auch sehr zu empfehlen). Dort habe ich die Florida-Reiseführer nur so verschlungen und habe die anderen beiden mit meinem ständigen Gefasel über Florida fast verrückt gemacht.

Zu Hause angekommen haben wir, d.h. hauptsächlich ich, die nächsten Monate mit der Planung unserer Reise und stöbern und lesen im Florida-Forum verbracht. Übrigens waren die Flüge nach unseren zwei Wochen Urlaub gute 500 € teurer, als vorher und es ging noch weiter nach oben, bis sie zuletzt mehr als das doppelte unseres Preises kosteten.


1. Tag: Montag 30.06.2008

Florida wir kommen!

Kaum zu glauben, die 9 Monate seit der Buchung der Flüge sind um. Was uns zuerst vor kam, wie eine Ewigkeit, ging dann auf einmal erstaunlich schnell. Unsere Koffer und Taschen standen fertig gepackt im Flur, schnell noch ein bisschen gefrühstückt und dann waren meine Eltern auch schon da, um uns nach Düsseldorf zu fahren. Unser Gepäck fand zum Glück, trotz anfänglicher Bedenken (passt nie alles in `nen A4... ), Platz im Kofferraum und los ging es.
Mit korrekt programmiertem NAVI, obwohl wir die Strecke eigentlich auch kannten, konnte ja nichts mehr passieren - dachten wir. Aber wie das so ist, wenn man der Technik, statt dem eigenen Hirn vertraut.... Das NAVI schleuste uns auf dem „kürzesten“, aber leider nicht „schnellsten“ Weg durch den morgendlichen Berufsverkehr. Bis auf Opa blieben wir alle cool, der aber ärgerte sich über die „verdammte Technik“. Da wir uns aber frühzeitig auf den Weg gemacht hatten waren wir mehr als rechtzeitig am Flughafen, ca. 9:30 Uhr. Unser Flieger sollte um 13:00 Uhr starten. Alle Schalter waren noch geschlossen und so erledigten Arnim und ich zuerst noch unseren Gang zum Zoll, während Felix bei Oma und Opa blieb. Am Zoll legten wir das vorbereitete Formular und unsere Fotoausrüstung vor. Wir hatten vorab gehört, dass es evtl. mit neuer Fotoausrüstung bei der Wiedereinreise in die BRD Schwierigkeiten mit dem Zoll geben könnte, wenn man die Sachen nicht vorher zur Ausreise angemeldet hat. Da wir zwei neue Fotoapparate und einen neuen Camcorder mitnahmen, hatten wir uns entschieden den ganz offiziellen Weg zu gehen, um hinterher keine Probleme zu bekommen, da wir ja auch noch das ein oder andere Teil in Florida kaufen wollten.;-)) Nachdem beim Zoll alles unkompliziert erledigt wurde, sammelten wir unseren Felix wieder ein und gingen so langsam Richtung „Check-in-Schalter“. Wir hatten am Abend zuvor schon online eingecheckt und auch Plätze reserviert, so dass wir nur noch die diversen Fragen wie „Haben Sie etwas dabei, dass wie eine Waffe aussieht?“, „Haben Sie Ihr Gepäck aus den Augen gelassen?“, „Wer hat Ihren Koffer gepackt?“ usw. zu beantworten hatten.



Nachdem wir uns von meinen Eltern verabschiedet hatten, war dann endlich die Zeit zum Gang durch die Sicherheitskontrolle gekommen. Für Felix, der noch nie geflogen war, war das alles ziemlich spannend.
Der Flieger startete pünktlich und so kamen wir unserem Traumurlaub langsam immer näher.
Wir hatten super Plätze, sofort hinter der 1. Klasse, mit etwas mehr Freiheit für die Knie.
Die Sicht war grandios, wir haben mehrere Gletscher und jede Menge Eisberge gesehen. Man dachte gleich läuft da ein Eisbär. Das Essen an Bord war nicht so der Renner, aber Felix war mit seinem Kindermenü ganz zufrieden. Aber für den Preis motzt man auch nicht:-))





Die Ankunft in Detroit verlief nach Plan, wir hatten ca. 3 Std. bis unser Anschlussflug startete. Also sofort zur Immigration und, kaum zu glauben und allen Prophezeiungen zum trotz, keine langen Warteschlangen. Wir haben keine 10 Minuten gebraucht um dort durchzukommen. Finger scannen (war schon ein bisschen komisch) , Foto machen und eine paar Fragen beantworten... fertig. Unser Gepäck nahmen wir kurz in Empfang, zum Glück unversehrt und komplett, um es dann sofort wieder für den Weiterflug aufzugeben. Wir hatten dann immer noch genügend Zeit und haben die ersten Dollars in etwas zu trinken investiert. Es war jetzt schon toll nach 8 Jahren mal wieder amerikanische Luft zu schnuppern, auch wenn es vorerst noch die des Flughafens war.

Dann ging es endlich, um 19:10 Uhr, weiter nach Orlando. Dort kamen wir um 21:34 Uhr an und machten uns gleich auf unser Gepäck in Empfang zu nehmen. Danach fuhren wir mit dem Aufzug in die Etage der Autovermietungschalter, auch hier waren die Warteschlangen überschaubar. Wir hatten über Meier's Weltreisen einen „Intermediate mit Navi“ bei Alamo gemietet. Der freundliche Mann von Alamo versuchte gar nicht erst uns ein Upgrade oder zusätzliche Versicherungen aufzuschwatzen. Vielleicht war es ihm um 22:30 Uhr dazu schon zu spät. Als wir aus dem Flughafengebäude kamen, dachte ich wir betreten das Gewächshaus der Flora in Köln, es war heiß und hatte kurz zuvor heftig geregnet. So nun rüber ins Parkhaus und auch dort erwartete uns schon eine Mitarbeiterin, um uns unsere Choice-Line zuzuweisen. Arnim verguckte sich sofort in einen silbernen Dodge Avenger, der auch von Felix und mir (ich bin die ganze Zeit damit gefahren, denn mein Mann wollte nicht, da er zu Hause genug rumkutschieren muss) für gut befunden wurde.



Unser Gepäck ließ sich allerdings nur mit Mühe im Kofferraum verstauen. Hätten wir doch besser die zwei mittleren Koffer mitgenommen, statt einen großen und einen mittleren, dann wäre alles problemlos gegangen. Außerdem hatten wir noch eine große Sporttasche, zwei Rucksäcke und einen Fotorucksack dabei und vielleicht würde es im Laufe des Urlaubs ja auch noch ein wenig mehr werden.
Also, alle Mann rein ins Auto und ab geht die Fahrt.... erstmal raus aus dem Parkhaus. Ne, halt! Zuerst noch das Navi mit der Adresse des „Best Western Airport Inn“ füttern. Wir hatten angesichts der Uhrzeit, inzwischen war es nach 22:45 Uhr (in Deutschland also 4:45 Uhr morgens), und der 22 Stunden, die wir auf den Beinen waren, ein Hotel in der Nähe des Flughafens gebucht. Gesagt getan... und los! Das Navi führte uns heute zum zweiten Mal gehörig in die Irre. Nach mehreren Meilen merkten wir, dass die Richtung irgendwie nicht stimmen konnte und wir wieder zurück mussten. Da wir nicht wirklich viele „Quarter“ für die Automaten der Maut-Stellen im Portemonaie hatten und keine menschlichen Wesen an diesen „Quarter-Vernichtungs-Stellen“ waren, wurden wir langsam unruhig, denn wir hatten nicht vor den Rest der Nacht vor solch einem Automaten zu verbringen, bis uns dort jemand „auslöst“. Mit der letzten Münze kamen wir dennoch wieder auf die richtige Autobahn und erreichten gegen 23:45 Uhr unser Hotel. Wir griffen das nötigste Gepäck, checkten ein und fielen hundemüde in die Betten.


2. Tag: Dienstag 01.07.2008

Dank der Zeitumstellung waren wir an diesem Morgen alle drei recht früh wach. Ein erster vorsichtiger Blick aus dem Hotelzimmer: alles nass auf den Straßen und noch ziemlich ruhig um uns herum. Die Sonne kommt aber auch schon langsam zum Vorschein. Also erstmal den Fotoapparat gezückt und die dicken Ami-Schlitten auf dem Hotelparkplatz fotografiert.



Ca. 7:40 Uhr sitzen wir dann beim Hotel-Frühstück mit Waffeln und Würstchen. Das Frühstück war übrigens wie wir vorher schon gelesen hatten erstaunlich gut für amerikanische Hotelstandards. Nachdem wir dann unsere Sachen zusammengepackt haben und unser Auto mal genauer in Augenschein genommen haben, entdecken wir einige Kratzer und Dellen, die abends in der Dunkelheit nicht zu erkennen gewesen waren. Nichts wirklich dramatisches, aber wir hatten auch keine Lust hinterher bei der Abgabe des Wagens deshalb Schwierigkeiten zu bekommen. Also entschieden wir uns zu Alamo am Flughafen zurück zu fahren, denn wir waren ja noch ganz in der Nähe (sofern man sofort den richtigen Weg findet). Außerdem konnte Felix nicht gut aus dem hinteren Fenster sehen, obwohl er für einen 10-Jährigen sehr groß ist. Wir wollten deshalb auch nach einer Sitzerhöhung für ihn fragen, denn in unserem Tarif war das mit drin.
So fuhren wir schneller als erwartet wieder zum Flughafen und ins Alamo-Parkhaus. Eine freundliche, nicht ganz schlanke Dame empfing uns. Wir schilderten unsere Probleme und Wünsche und man bot uns an den Wagen zu tauschen, was wir aber ablehnten, denn erstens war unser Gepäck gut verstaut und außerdem gefiel uns das Auto ja auch. So bat mich die Dame mit ihr ins Office zu gehen, damit sie die kleinen Schönheitsfehler im Vertrag vermerken konnte. In diesem Office herrschten Temperaturen wir zur tiefsten Eiszeit und ich sah die Erkältung schon nahen. Schließlich fragten wir nach dem Kindersitz für Felix, man guckte uns etwas ungläubig an, sie meinte so ein großer Junge brauchte doch keinen Kindersitz mehr. Die einfachen Sitzerhöhungen waren leider für Felix Hinterteil ein wenig zu schmal gebaut, wohl weil Kinder dieses Alters in Amerika keine Kindersitze mehr benötigen. Schließlich fanden wir dann aber doch noch einen passenden Sitz und die Dame grinste und meinte, so jetzt könnte er besser die netten Mädchen aus dem Fenster beobachten. Sie war hin und weg von unserem Sohn und wiederholte mindestens 10 mal: „He is so handsome.“ Felix wurde schon ganz verlegen und war froh als er seinen weiblichen Fan wieder los war.
Dann ging es endlich guten Gefühls ein zweites Mal raus aus dem Parkhaus und endlich los Richtung St. Petersburg Beach.
In St. Pete Beach hatten wir im Hotel Sirata ein Zimmer für 2 Nächte schon von Deutschland aus gebucht. Auf der Fahrt dorthin haben wir die ersten Eindrücke von Florida genossen und kamen ca. 12:00 Uhr am Hotel an.
Wir hatten Glück und konnten auch sofort unser Zimmer Nr. 1511 im Gebäude 1 beziehen. Das Zimmer war o.k., hatte zwar leider keinen Balkon, aber dafür einen tollen Blick auf den Pool und den Golf von Mexiko.



Nach einer kurzen Erholungspause wollten wir alle drei endlich raus an den Strand. Kurz auf dem Weg zum Strand noch mit hoteleigenen Badetüchern versorgt und unserem ersten Bad im Meer stand nichts mehr im Wege. Die Wassertemperatur des Golfs von Mexiko war eher mit der einer Badewanne zu vergleichen, als mit Meerwasser. Wir fühlten uns wie die Könige. Da wir alle drei Angst hatten uns gleich den ersten Sonnenbrand einzufangen, mussten wir unseren Aufenthalt am Strand für den heutigen Nachmittag erstmal beenden.
Wir fuhren dann zu einem nahegelegenen „Publix“, kauften eine Telefonkarte und ein Bodyboard für Felix und machten uns auf die Suche nach einem öffentlichen Telefon. Auf dem Rückweg kamen wir an einem „Subway“ vorbei und beschlossen dort etwas zu essen. Auch hier herrschten wieder fast arktische Temperaturen. Danach fanden wir endlich ein Telefon an einer Tankstelle und konnten die Eltern zu Hause davon überzeugen, dass wir gut angekommen waren.



Jetzt war es an der Zeit sich mal für eine Stunde im Hotel auszuruhen. Felix beschäftigte sich mit seinem Nintendo DS und wir versuchten etwas zu schlafen. Lange hielten wir es alle nicht im Zimmer aus, denn wir hatten das Gefühl etwas zu verpassen. Also machten wir uns mit dem eben erstandenen Bodyboard wieder auf den Weg an den Strand. Felix war mit seinem neuen Board total happy, auch wenn es kaum Wellen gab. So spazierten wir den Strand bis zum legendären „Don Cesar Hotel“ entlang.



Wir kamen uns fast vor wie in einem Zoo, so viele Pelikane, weiße Ibisse und vor allem Delfine hatten wir noch nie gesehen.



Wir waren vollkommen fasziniert. Die Delfine sprangen in ganzen Gruppen in nächster Nähe zum Strand aus dem Wasser. Das hat uns alle drei sehr beeindruckt und das werden wir bestimmt nie vergessen.



Es wurde schon dunkel, als wir wieder am Hotel ankamen und so allmählich hatten wir wieder Hunger und so machten wir uns auf zu McDonalds und waren danach froh endlich ins Bett gehen zu können.





3. Tag: Mittwoch 02.07.2008

Wir standen ca. 8:00 Uhr morgens auf und genossen erstmal wieder die tolle Aussicht auf den Golf von Mexiko. Nachdem wir dann alle angezogen und bestens mit Sonnencreme versorgt waren fuhren wir in die Innenstadt von St. Petersburg und kamen um 10:15 Uhr am „Bay Walk“, einem Einkaufzentrum, das jedoch noch im Tiefschlaf lag, an. Wir hatten noch nicht gefrühstückt und hatten dementsprechend knurrende Mägen. Wir entschlossen uns jedoch zu warten bis um 11:00 Uhr „Johnny Rockets“ öffnete, bis dahin schlendeten wir noch ein wenig durch die nähere Umgebung und dann fing es ziemlich an zu schütten. Pünktlich um 11:00 Uhr enterten wir „Johnny Rockets“, auch hier fühlten wir uns mal wieder wie im Kühlschrank und unsere Jacken lagen leider im Auto und es goss noch immer in Strömen. Nach einem mehr oder weniger guten Hamburger mit Pommes und einigen Cokes hatte es endlich aufgehört zu regnen und wir gingen Richtung Pier. Inzwischen wurde es schon wieder richtig heiß. Am Pier gab es hungrige Pelikane zu füttern, was aber ein paar andere Touris für uns übernahmen. Ein Pelikan verwechselte fast Arnims Füße mit einem Fisch und schnappte danach.



Wir sahen uns die umgekehrte Pyramide am Pier von innen an und konnten auch wieder einige Delfine beobachten.



Der Himmel wurde schon wieder ziemlich dunkel und es donnerte auch in der Ferne. Wir fuhren schließlich mit dem kostenlosen Trolley wieder zurück. Auf dem Rückweg Richtung St. Pete Beach kamen wir am „Tyrone-Center“ vorbei, dort kauften wir die von Felix heiß ersehnten „All Stars“-Schuhe und er war stolz wie Oskar, als er damit später durchs Hotel lief. Vorher aber noch sollte ihn ein kleines Tierchen ein wenig erschrecken. Wir hielten auf dem Rückweg nochmal irgendwo an, stiegen aus dem Auto aus und plötzlich ein absolut hysterischer Schrei von unserem Sohn. Er hatte in die Tasche seiner Autotür gegriffen und eine dicke, tote Kakerlake herausbefördert. Wir konnten ihn nur mühsam wieder beruhigen, er meinte es wären bestimmt noch mehr dieser Tierchen im Auto versteckt. Nach dieser Aufregung mussten wir uns erstmal wieder am Strand ausgiebig erholen.
Später fuhren wir noch nach „Pass-A-Grill“ und dort kam das nächste starke Gewitter, der Regen hörte für die nächsten Stunden auch nicht wieder auf. Auf dem Rückweg zum Hotel entdeckten wir eine Pizzeria namens „Gigi's“ am Straßenrand und entschlossen uns dort zu Abend zu essen. Wir liefen durch den strömenden Regen und bekamen ziemlich durchnässt den letzten freien Tisch in diesem Restaurant. Dort ließen wir den Abend entspannt ausklingen und als wir aus dem Restaurant wieder herauskamen hatte es aufgehört zu regnen.


4. Tag: Donnerstag 03.07.2008

Ca. 9:00 Uhr morgens verabschiedeten wir uns vom Hotel „Sirata“ und St. Pete Beach und fuhren nochmal Richtung „Pass-A-Grill“, um uns diese schöne Gegend auch mal bei Sonnenschein anzusehen.



Danach ging es weiter zum Fort-DeSoto-Park und dort zum North Beach, es war ein toller Strand, wo wir jedoch nur etwas am Wasser entlang spazierten und einige Fotos machten, da wir ja noch weiter bis nach Naples wollten. Überall standen Hinweisschilder, die vor Rochen warnten, die sich evtl. im seichten Wasser im Sand vergraben hätten.



Auf dem Weg zurück zum Parkplatz meinte ich eine Abkürzung über eine Wiese nehmen zu müssen, statt brav auf dem Weg zu bleiben, was dann auch sofort bestraft wurde. Meine Beine waren über und über von kleinen schwarzen Monstern befallen, die mein Blut scheinbar köstlich fanden, denn meine beiden Männer blieben verschont. Die nächsten Tage erinnerten mich meine juckenden Beine ständig an den Fort-DeSoto-Park.
Bevor wir unsere Fahrt Richtung Naples fortsetzten, schauten wir uns noch das Fort an, wo wir von jeder Menge Eichhörnchen begrüßt wurden.






Dann ging es weiter über die Skyway Bridge, von wo man einen faszinierenden Blick über den Golf von Mexiko hat. Unterwegs regnete es mal wieder in Strömen.
In Fort Myers statteten wir dem Miromar Outlet einen kurzen Besuch ab. Ich erstand Schuhe und eine Sonnenbrille bei Timberland.



Schließlich kamen wir ca. 19:30 Uhr in Naples im Hotel „La Playa“ an und stellten mit Entsetzen fest, es gab ausschließlich Valetparking, und das mit unserem Chaos im Kofferraum. Diverse Tüten mit Lebensmitteln, Timberlandtasche und was wir sonst noch so erstanden hatten, eigneten sich nicht wirklich dazu von einem Fremden aus dem Kofferraum geräumt zu werden. Wir machten den Hotelangestellten dann verständlich, dass wir uns gerne selbst um unser Gepäck kümmern würden.
Wir schnappten uns die wichtigsten Taschen und Koffer und dann verschwand unser Auto im gegenüberliegenden Parkhaus, alles was uns blieb war ein kleiner Zettel mit einer Nummer. Dann also an die Rezeption und nun sahen wir erst, wie toll dieses Hotel war, vor lauter Stress mit dem Auto und dem Gepäck hatten wir das noch gar nicht richtig wahrgenommen. Das Hotel war einfach Spitzenklasse und hatte seine fünf Sterne wirklich verdient.





Der Mann an der Rezeption war super nett, er erklärte uns, dass bei Dunkelheit zum Schutz der schlüpfenden Meeresschildkröten, alle Fenster verdunkelt werden müssen und schenkte Felix einen Schildkröten-Pin. Dann gingen wir los unser Zimmer zu suchen. Es war das Zimmer Nr. 208 im Gebäude „Beachfront Rooms“. Als wir die Tür zu unserem Zimmer aufschlossen glaubten wir es kaum, dezente Beleuchtung und leise Musik empfingen uns.



Im Zimmer waren zwei Himmelbetten mit Stoffschildkröten drauf, ein Flachbild-TV mit Internetanschluss und das beste, es lag mit direktem Blick zum Strand und Palmen mit Kokosnüssen vor unserem Balkon.



An diesem Abend machten wir uns noch kurz auf den Weg zum Strand  (unteres Bild) und auf die Suche nach etwas Essbarem.



Leider hatte die einzige Lokalität in der Nähe schon mehr oder weniger geschlossen und alles was es dort noch gab, war Eis. Also für jeden ein unverschämt teures und nicht besonders gutes Eis zum Abendessen und dann zurück ins Hotel in die Himmelbetten. (Unten im Bild ist unser Zimmer im Anbau in der mittleren Etage ganz rechts.)



Das La Playa Hauptgebaude. Der Anbau links daneben ist fast ganz von Palmen verdeckt.




5. Tag: Freitag 04.07.2008

Der Blick aus unserem Fenster versprach einen tollen Tag in einer noch tolleren Umgebung. Am Strand und am Pool war noch alles ziemlich ruhig und auch wir hatten zuerst mal Lust auf Frühstück, aber unsere Frühstückszutaten waren noch im Auto, also mussten wir uns unser Auto bringen lassen. Wir sagten natürlich, dass wir ein paar wichtige Dinge aus dem Auto brauchten, aber nicht dass, es sich um unser Frühstück handelte. Schließlich saßen wir glücklich mit unseren Bagels, Muffins und einem Kaffee auf dem Balkon und genossen den Blick durch die Palmen aufs Meer.
Gut gestärkt gab es kein Halten mehr, wir mussten in den Pool. Felix wartete schließlich schon seit der Ankunft darauf.
Am Mittag fuhren wir nach Naples Downtown.
Wir landeten zuerst in „Tin City“ einer ehemaligen Konservenfabrik, in der jetzt einige Geschäfte Souveniers anbieten. Dort kauften wir eine coole Sonnenbrille für Felix, die er später neben einem noch cooleren Auto zur Schau stellte.



Mr. Cool ...



Noch einen kurzen Abstecher zum Bay Walk (Bild unten) und zur 5th Street und dann war Felix Geduld bzw. seine Bereitschaft weiteren Schweiß in der City statt am Meer zu vergeuden vorbei.



Danach noch kurz über die Shopping-Hauptstrasse von Naples-Downtown.



Die Rückfahrt führte uns am GulfcoastCenter vorbei, wo wir endlich eine Fliliale der vielgepriesenen Cheesecake Faktory fanden. Arnim und ich schlemmten Key Lime Cheesecake und Felix Mousse au Chocolat Cheesecake, danach waren wir für den Rest des Tages gut gesättigt. Ein Jammer das es diesen Kuchen hier nicht gibt (...oder ein Glück was die Rettungsringe angeht ;) )



Die Mall konnten wir natürlich auch nicht ignorieren und fanden dort das passende Skateboard für Felix.



Im Hotel zurück, war wieder Strand und Meer angesagt.
Am Abend fuhren wir wieder Richtung Downtown, um das Feuerwerk des 4th July (Unabhängigkeitstag) anzusehen. Es war einfach eine unglaubliche Stimmung. Überall saßen und standen gutgelaunte Leute , die sich über das tolle Feuerwerk freuten (alles in blau weiß, rot).  An diesem Abend wurde Arnim vollkommen von Moskitos zerstochen.





6. Tag: Samstag 05.07.2008

Wir begannen den Tag wieder mit dem bekannten Frühstück auf unserem Balkon.
Ca. 10:00 Uhr starteten wir zu einem Ausflug nach Sanibel Island und fuhren zunächst durch Bonita Springs, Estero Island und Fort Myers. Auf Sanibel Island kamen wir zufällig an einer Oldtimer Show vorbei und verbrachten dort einige Zeit mit Fotos machen (vor allem Arnim).





Weiter ging es dann zum „J.N. Darling-Refuge“. Auf einer ca. 1,5 stündigen Tram-Tour mit dem Ranger Don, sahen wir seltene Vögel, unseren ersten Aligator und eine Schildkröte.



In mehreren Reiseführern hatte ich gelesen, dass es am „Bowman's Beach“ jede Menge Muscheln zu finden geben sollte. So führte uns unser weiterer Weg dorthin. Glücklich sofort einen Parktplatz gefunden zu haben, machten wir uns auf den Weg zum Strand. Es war super heiß und die meisten Muscheln waren wohl schon von den hunderten Besuchern vor uns aufgesammelt worden. Felix war schwimmen und wir träumten am Strand vor uns hin.



Danach traten wir die Rückfahrt an und die ersten dunklen Wolken begleiteten uns. Kurze Zeit später kam dann auch schon der nächste Wolkenbruch, die Leute liefen nur noch barfuss über die Straßen, die schon eher einer Seenlandschaft glichen, als einer Straße.

Zurück im Hotel war wieder das schönste Wetter. Wir gingen alle im Meer schwimmen und fanden Berge von Sanddollars. Mit Tauchermaske konnten wir sehen, wie dicht an dicht sie im Meer lagen. Natürlich ließen wir sie alle an Ort und Stelle und verewigten sie nur auf den Fotos.



Während Felix und ich noch in den Pool gingen, fotografierte Arnim den Sonnenuntergang (vom Balkon).



Danach hieß es, Koffer für die weitere Reise umpacken.





7. Tag: Sonntag 06.07.2008

Dieser Morgen begann für uns alle drei ziemlich traurig, denn heute hieß es Abschied nehmen vom „La Playa“ und obwohl wir uns sicher wahren, dass wir noch viel Schönes auf unserer Reise erleben würden, hatten wir ein paar Tränchen in den Augen, als wir abfuhren.
Zunächst fuhren wir nach Everglades City. Bevor wir dort eine Bootstour durch die „Ten Thousand Islands“ machten, statteten wir uns noch mit neuem Moskitospray aus. Kaum waren wir an Bord, versammelten sich wieder die schon bekannten Gewitterwolken und bald darauf ging es wieder los.



Bis auf die erhofften Manatis, sahen wir auch hier wieder jede Menge Tiere, wie Rosalöffler, viele Wasservögel und Delfine.



Anschließend ging es weiter ins „Big Cyprus National Preserve V.C.“, dort dümpelten in einem Wassergraben ein paar Alligatoren vor sich hin und versetzten uns in helle Aufregung.
Der nächste Zwischenstopp fand am kleinsten Postoffice der Vereinigten Staaten statt. Leider war es Sonntag und das Office hatte geschlossen.



Nächster Punkt unserer Fahrt nach Florida City war „Shark Valley V.C.“. Da es zwischenzeitlich schon recht spät geworden war, erließ man uns am Eingang die 10$ Eintrittspreis, denn wir konnten das Gebiet nur noch zu Fuß erkunden, die Tram fuhr leider schon nicht mehr. Dank eines weiteren aufziehenden Gewitters mussten wir uns erstmal unterstellen. Als sich das Wetter wieder etwas beruhigt hatte zogen wir los.
Um uns schwirrten Hunderte an Libellen, wie kleine Hubschrauber. Wir sahen Schildkröten und natürlich Wasservögel. Auf einmal wies ein Schild auf ein Alligatorennest hin, nach einigem Suchen, konnten wir dann die Alligatorenmutter erahnen.









Den zweiten Alligator fanden wir in einem Abflussrohr, er war nicht sehr freundlich und fauchte Arnim beim Fotografieren ziemlich heftig an. Ich sollte das nette Tier nochmal mit dem Camcorder festhalten, wovon ich aber vorsichtshalber absah.



Abends landeten wir in Florida City im „Travellodge“. Für 74 $ incl. Frühstück war das Hotel nicht schlecht. Noch ein kurzer Abstecher zum Burger King nebenan und dann war es Zeit zu schlafen.



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